Entgegen aller Befürchtungen und mitleidigen „oh ihr fahrt mit der ÖBB, ja dann hofft mal dass euer Wagen überhaupt dabei sein wird“ hat für die ersten 30 Minuten alles wunderbar funktioniert. Danach hatten wir einen 5 Minuten Stop, weil jemand unbeabsichtigt die Notbremse gezogen hat 😉 aber nun rollt wieder alles nach Plan.
Einen Fehler haben wir aber gemacht. wir sind kurz in den Wagen 8 gegangen und haben Luxus und Klimaanlage gesehen und gespürt. Aber egal, normalerweise bezahlt man ja für die Sauna, die haben wir gratis mit dabei. Es gucken nur alle blöd wenn sie an unserem Abteil vorbei gehen und uns dabei zuschauen wir wir nackt einen neuen Aufguss machen 😉
Finnische Sauna
Was mit einem Aufguss begann, endete mit einer ausgewachsenen finnischen Sauna für Hartgesottene und definitiv zu viel für uns Warmduscher*innen.
Oder
Wenn sich die Klimaautomatik nicht einig ist ob nun kühlen oder doch heizen, wird es halt schon ungemütlich. Nach einem längeren Halt in Buchs SG begann die Heizung in unserem Abteil zu heizen und liess uns schmoren. Zum Glück gab es aber noch ein Abteil, das funktioniert und wir konnten um 23:30 Uhr (zweieinhalb Stunden nach der offiziellen Nachtruhe) zügeln. Jetzt liegen wir alle quer zur Schiene auf unseren Betten und versuchen eine Kappe Schlaf zu finden.
Wien Toast
Heute um ca. 06:30 wurden wir freundlich überfallen und zwar mit einem „üppigen“ Frühstück der ÖBB. Und um noch etwas beim Thema zu bleiben, bei den Brötchen müssen sie den Aufguss vergessen haben, denn die waren trocken wie die Sahara.
Und da die Zeit knapp war, wurden die „Teller“ quasi in das Abteil geschoben ohne auf Verluste zu achten. Wir waren definitiv noch nicht bereit.
In Wien dann aber noch richtig 🙂
Das „15 Süsse Minuten Bistro“ war unsere erste Destination in Wien. Gegönnt haben wir uns unter anderem ein Frenchtoast (Bild).
Es ist tüppig warm, wir sind müde, verschwitzt und es ist erst 09:18. aber „passt scho“ 😉
Wien mehr als nur Schnitzel
Es weiss auch auf der süssen Seite zu überzeugen. Es braucht viel, dass wir einem Eis oder einem Frappé nicht bis auf den Boden kommen, aber genau das ist passiert. Nach gefühlten 50242 Kalorien konnten einige einfach nicht mehr und mussten aufgeben. Andere haben dem locker Stand gehalten und am Abend nochmals eine ganze Portion und mehr gegessen.
Aber natürlich kann Wien auch ganz anders als „nur“ Kulinarisch:
Und hier noch etwas aus der politischen Ecke 🙂
Ab zu unbekannten Bahnhöfen
Wien hat uns verwöhnt! Definitiv eine Stadt von Welt mit eindrücklicher Architektur, kulinarischer Spitzenklasse, Vielfältigkeit und einem Dialekt zum Ver-♥️. Ich (Marc) war nicht das letzte mal in Wien!
Aber nun geht es weiter Richtung Budapest. Ab jetzt wird es fremd. Fremder halt als Wien, denn in Wien wurden wir mit einer uns mehrheitlich verständlichen Sprache bedient. Nun sind wir auf unsere Englischkenntnisse, Googletranslate (und Wingo) oder die Sprachkenntnisse unserer Gastgeber angewiesen. Aber es gibt ja auch noch Hände und Füsse, wenn denn überhaupt nichts mehr nützen sollte.
Im Zug nach Budapest hatten wir gut Platz, auch ohne Reservierung, aber, obschon eines pünktlichen Starts, bereits 30 Minuten Verspätung. Wäre ja langweilig wenn der ÖV überall so pünktlich fährt wie Zuhause. Einige Mitfahrende schütteln bei jedem kleinsten Bremser den Kopf und verdrehen die Augen, sind wohl Schweizer 🧐
Aktuell sitzen wir im gekühlten Zug, freuen uns aber auf legere 36C in Budapest 🥵. Ein wenig, aber wirklich nur ein ganz wenig, wünschten wir uns am Abend einen Sprung in die Aare, denn ob die Donau auch bebadbar ist? Mal schauen was der Római-Part (das römische Ufer) her gibt, denn dort soll es möglich sein.
Alt! Neu! Und die erste Schlacht
Der erste Eindruck ist total gespalten im Sinne von: Man kommt in einem ehrwürdigen und alten, doch etwas heruntergekommenen Bahnhof an. Sobald man aber in der Metro ist sieht man nur noch Moderne wohin das Auge reicht.
Unsere Wohnung hat einen, für Bünzlischweizer, grosszügigen Innenhof.
Dafür ist es vom Lebensflair ein wenig wie Zuhause, denn wir wurden ein par Male darauf hingewiesen, dass es hallt und die Wände dünn sind und dass wir nicht ganz alleine da wohnen. Nun gut, wir wechseln in den Ninjamodus und bewegen uns, wie wir das in der Eurythmie gelernt habe, schwebend voran (für alle Unbeteiligten: was ist das).
Schlacht
Ich bin mir noch nicht sicher auf was für einem Trip wir eigentlich genau sind. der Grundgedanke war sicherlich der, mit der Eisenbahn neue Länder und Städte bereisen. Bis jetzt war aber irgendwie immer das Essen ein Highlight, so auch heute wieder! Tapas so weit die Mäuler offen sind und das in der Pedron Tapas Bar. Die erste Schlacht ist somit geschlagen
Leider gab es massive Verständigungsprobleme mit dem Nachbar am Nebentisch. Er gab uns, auf englisch, den Tipp, das es kleine Häppchen gibt und man genügend bestellen solle.
Ich meinte dann nur: „yes we will, we are all hungry“.
Er meinte dann einfach mit einem Lächeln: „yes, we are also from Hungary“
Ich meine, diesen Witz können wirklich nicht viele machen, genau genommen nur 0.1178% weltweit und wir haben einen gefunden, der ihn zum Besten gab! Was will man mehr.
Niedergaren bei gefühlt 39C
Weil wir noch den Nachtzug nach Wien am verdauen sind, wurde es heute nochmal etwas später am Morgen. Dafür ging es dann mit dem „Frühstück“ steil los mit Gulasch, Sauerkraut und einer deftigen Wurst.
Grundsätzlich ideal als Grundlage um sofort ins Bier zu gehen, nur dafür ist es zu heiss. Der Gedanke ein Bier intus zu haben bei dieser Hitze lässt mir bereits wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen, denn ich denke da unmittelbar an ein Bierhühnchen.
Ein Versuch von Midjourney ein Bierhühnchen in Budapest zu zeichnen, naja 😉
Sieht man aber die Wachmänner, ich glaube Frauen gibt es da keine, können sie sicherlich dem Bierhühnchen nachempfinden oder wissen zumindest was niedergaren im stehen bedeutet. Die armen Kerle! Immerhin gab es viertelstündlich einen Wechsel und sie wechselten das Häuschen, so bleibt es spannend. Halbstündlich gab es dann aber auch personell neue Männer.
Auffrischend sind diese Wasserverstäuber (nicht für die Wachmänner :-(), die es auch in Wien überall gab. Könnte man in Bern auch installieren.
Budapest ist wirklich imposant mit den massiven Gebäuden und der grosszügigen Bauweise. Im Unterhalt haperts aber dann irgendwie. Wenn man im Detail schaut sieht man (oder zumindest ich) überall Möglichkeiten zu renovieren oder auch einfach zu reinigen. Das gilt in alten wie auch neuen Teilen der Stadt oder Infrastruktur.
An den Touristen Hotspots ist es, wie überall auf der Welt, teuer wie S… also locker mal ein Liter Wasser für 4 Euronen. Aber was will man machen, Wasser ist heute sehr angesagt!
Da die Donau wirklich nicht einlädt zum abkühlen, machen wir es auf eine ganz andere Art und Weise. Shooooopingcenter, die sind überall gekühlt 😉 und einigen unserer Reisetruppe kommt sofort wieder etwas leben in die überhitzten Gliedmassen (Namen sind hier wohl überflüssig 😎)
Wem ist es schon aufgefallen? Ich esse mehrheitlich aus demselben Geschirr 🙂
Fragt nicht es war lecker 😉
Am Abend gings dann doch noch Richtung Donau, halt auf und nicht ins Wasser.
Am Abend war es immer noch heiss, der kühlende Fahrtwind machte es aber wunderbar erträglich.
Aber, liebe Mitlesende, wir wollen uns überhaupt nicht beklagen, es geht uns gut und wir sind ja da um eine andere Kultur, neue Länder und Städte zu besuchen sommerliche Temperaturen inklusive.
Einzig politisch müsste man noch sagen, dass, wobei lassen wir das an dieser Stelle, würde den Rahmen hier sprengen und ich müsste das Wort wohl jemandem übergeben die wohl mehr Ahnung hat von der Politik in Bulgarien, Moment nein, Ungarn. Ja der Fensterplatz während Teilen der Geschichtsepoche tat mir wirklich nicht gut. 😙
Was fehlt hier noch, Sardinen sind es nicht
Aufmerksamen Betrachtenden fällt sofort auf, dass hier ein wichtiger Bestandteil der Komposition eines Zuges fehlt; die Lokomotive 😉 Ca. eine Stunde später wurden dann noch zwei Wagen an den Zug gehängt und 10 Minuten später fand man eine Zugmaschine dafür. Soll aber nicht heissen dass man bereits losfahren konnte. Ich kann nun unseren deutschen Nachbarn nachempfinden 😋.
Eventuell ist noch zu erwähnen, dass die Klimaanlage nicht an war, wie sollte sie auch ohne Lock, Moment die war seit 30 Minuten da 🤨.
Eine Stunde und 20 Minuten später; endlich der Zug setzt sich in Bewegung, aber nach 25 Sekunden steht alles kurz wieder still und Klima haben wir immer noch keine 😓
Wir konnten zum Glück den Wagen wechseln, denn unserer hatte definitiv keine Klima oder Lüftung und Fenster konnte man bei dreien von acht den obersten 8tel kippen. Da wären wir wieder beim Thema von gestern, heute nenne ich es aber Sardinen im Dampfgarer, denn so fühlten wir uns alle. (Einfach, dass ich es erwähnt habe, wir sprechen hier von über 40C, über eine Stunde in einem blechernen Kasten.)
Nicht vergessen, die meisten Sitzen seit über einer Stunden in den Wagen. Die Stimmungen waren von „I’ve never been so furious!“ bis zu „ahh no hurry :-)“.
Wir sind froh, es geht los, tschutschuuuu 🚃, Timisoara wir kommen!
In Curtici wurde es kritici, einerseits kamen die Zollbeamten von Rumänien (ich werde besser) und kontrollierten unsere Pässe mit strenger Mine. Aber alles OK, keine falschen Stempel und nur gute Absichten (Ferien) unsererseits.
Wie man es kennt, von z.B. Spiez, trennt sich der Zug. Ein Teil geht weiter nach Timisoara und unser Teil weiter Richtung Békéscsaba.
Békésca… WAAAAS?
Ihr wisst ja, dass wir Wagen wechseln durften, da unserer nicht klimatisiert war (🐟). Ja genau dann sassen wir halt jetzt im falschen Teil der Zugskomposition der Richtung Békéscsaba fuhr. Aber alles halb so schlimm, wir waren nicht die einzigen die plötzlich nervös wurden und der Zug musste so oder so zuerst herumrangiert werden. Also, alle Zeit der Welt doch noch in den richtigen Teil des Zuges zurückumzusteigen. Alles gut, Timisoara wir kommen immer noch 😉
Ab der Grenze zu Rumänien wurde dann Strom gespart und in keinem der Wagen wurde mehr gekühlt.
Wohl reichte es auch nur noch für Tempo 38km/h aber wir sind irgendwann mit über zwei Stunden Verspätung angekommen.
Endlich Timisoara, wir sind da. Der Empfang an einem Bahnhof ist halt immer etwas speziell. Es ist etwas verrucht, es kommen und gehen Menschen, gewisse stehen rum und tippen nervös auf dem smartphone herum und suchen etwas, andere suchen eine Toilette, wieder andere stehen rum und beobachten einige sind gestresst und andere scheinen da zu wohnen. Alles in allem hat man immer viele Eindrücke an einem Bahnhof und es sind nicht immer die einladendsten. Sobald man aber etwas entfernt vom Bahnhof ist wird es hübscher. Wir haben unsere Wohnung in mitten der Altstadt umgeben von alten schönen Gebäuden und Plätzen. Bevor wir aber Timi (so werde ich es jetzt nennen) besser kennen lernen können, gehen wir über einen Hinterhof in in einen alten Block.
Das Abendessen war dann wieder super. Ich wechselte von Pfännchen zu Brett 🙂 und von klein geschnittenem zu Grossteilen eines Schweins, lecker – schmecker. wir haben gut und viel gegessen und pro Person nur CHF 14.50 bezahlt.
Wenn ich in Timi leben würde, gäbe es eine neue Firma: NoTangle. Die machen mich verrückt hier!
Mit diesem geordneten Durcheinander entlasse ich euch für heute 👋🏻💤
Dampfnudeln in Timi
Es ist immer noch ausserordentlich heiss. normalerweise ist es zu dieser Jahreszeit um die 30C und nicht 40C. Um aber mal Vegetarisch unterwegs zu sein fühlen wir uns heute wie Dampfnudeln.
Timi hat, wenn man etwas ausserhalb der Altstadt ist, ein ganz ruhiges und auch heimeliges Gesicht zu zeigen. Die Quartierstrassen sind still und menschenleer. Es reiht sich Auto an Auto in den Strassen und sie brüten vor sich hin. die Strassen und Gehwege sind Meter für Meter anders. Ich gehe davon aus, dass man den Gehweg vor dem eigenen Haus selber macht oder eben nicht. An einigen stellen wäre gutes Schuhwerk zu empfehlen! Der Duft wechselt von feinen Pinienbäumen (sind es sicherlich nicht), abgestandenem Regenwasser, ab und zu weht einem ein Hauch von Jauche entgegen oder die Nase wird mit dem Geruch eines verrottenden Kleintieres erfüllt. Ich denke bei vielem helfen die hohen Temperaturen sicherlich auch mit.
In den Gärten sieht man von vielen Tomatenstauden, über voll zu geteert bis zu kleinen Urwäldern alles. Bei einigen sieht man hinter hohen, zugewachsenen Zäunen das was wir Entsorgungsstellen nennen würden, nur ganz ohne System. Was aber auffällt ist leider der Müll der nicht nur in den Gärten sondern überall herumliegt und fliegt.
Geht man weiter aus dem Zentrum merkt man sofort, dass die Gegend ärmer wird. Der Kontrast ist hier sehr krass sichtbar vom Zentrum das mehr oder weniger eine Kleinstadt in unserer Umgebung sein könnte (von den Läden und dem Angebot an Restaurants oder Eisdielen her) bis einwenig abseits wo die Häuser auseinander zu fallen scheinen, alles noch ein Stück schmuddeliger ist und plötzlich Menschen herumgehen die einem um Geld fragen. Wir hatten aber nie auch nur annähernd das Gefühl von Unsicherheit.
Und jetzt achtung wieder etwas politisches:
Phuuu das wars dann auch schon, wer vertieft sich damit auseinandersetzen will, möge das ausserhalb dieses Blog mache (z.B. hier)
Möchte man vom Fuhrwerk der Timis auf den Wohlstand zurückschliessen, sieht man mehrheitlich ältere Kutschen, viele Dacias und ab und an mal teure deutsche Marken. Das war in Wien und auch Budapest noch ganz anders. Daher ist auch klar, dass die Menschen hier sicherlich weniger Geld haben.
OK, dieses Ding wurde definitiv sich selbst überlassen 🙂
Spannend aber dann auch wieder, dass die Schuhe im Deichmann ähnliche oder nur wenig tiefere Preise als bei uns haben.
Wer das einleitende Bild mit uns als, oder auf Dampfnudeln unheimlich (creepy, um die jüngeren Mitlesenden such zu erreichen) findet, nun denn, wie wäre es hiermit? Stell dir vor es regnet (Wunschdenken), der Tag ist sich am verabschieden und du hörst diese Musik:
dann schwach mit flackerndem Licht beleuchtet das hier:
Bin mir nicht sicher ob ich da ein Eis haben möchte 🤡
Es gäbe auch noch für andere viel zu tun in Timi. Ich denke da an euch N. & P. G. wir gäben eine tolle Firma ab ReBuild & NoTangle Co.
Ich finde aber das Prinzip der Unfallverhütung vor einer Sanierung spannend. Sie packen die maroden Stellen einfach gut ein, damit losgelöstes Material niemanden erschlägt.
Auf vielfachen Wunsch hin, hier noch unsere Eingangssituation (die Türe ist nicht unsere, jedoch die des Nachbarn):
Aber wie gestern bereits etwas beschrieben, ist der erste Eindruck immer stark geprägt vom Neuen und Ungewissen,. Heute scheint alles in einem ganz anderen Licht und die zwielichtigen Typen von gestern waren Angestellte eines Restaurant die eine Zigarette hinten raus schmauchten.
Ja und dann heute nach „typisch“ rumänischen Essen (Sushi) steht nur noch eins auf dem Plan! FINALE, ohoh, FINALE, ohohohoh (wer hat mitgesungen 🙃)
Sieht aus wie in einem riesen grossen Wohnzimmer, ist aber draussen (ob die alle Lizenzen haben für die public viewings 🤔). Hier scheinen alle, oder die Mehrheit für Spanien zu sein. Hier scheinen die Fanlager etwa 50/50 (hat sich nach dem 1:1 so herausgestellt). Aber lasse die bessere Mannschaft gewinnen!
Nächstes Jahr schauen wir dann bei uns in der Schweiz (auch als Gastgeberland) die nächste UEFA EM
Somit genug für heute 🤗 und geht, wenn ihr könnt, für uns ins nächste kühle Gewässer baden, denn auch Dampfnudeln sind mal happy wenn sie auskühlen können.
Adee Timi – zugzugzugzug – Hallo Sibiu
Lockerflockig gingen wir nach einem guten Frühstück bei Brewno zum Bahnhof. Wir haben heute auch schon herausgefunden wie man im Bus ein Ticket löst. Man hält einfach die Kreditkarte an ein blaues Kästchen hofft auf das Beste und schon wird ein Ticket gedruckt 😊. 4 Leu (ca. 80 Rappen für eine Stunde)
Am Bahnhof nichts neues. Zwei Wagen, keine Lokomotive. Ist ja nicht so, dass wir in Arab nur 20 Minuten Umsteigezeit haben. Aber auch heute waren wir nicht die nervösen auf dem Platz. Ein freundlicher Mann gab uns zu verstehen, dass auch er nach Sibiu will und dass alles gut kommt. Doch schon bald wurde genau er nervös und verlangte vom Schaffner, dass er in Aarab melden solle, dass der Zug nach Sibiu warten soll.
Trotz nur zweier Wagen verging eine Weile bis wir unsere Plätze hatten. Die Mitreisenden waren sich lange nicht einig welcher Wagen 1 und welcher Wagen 2 ist. aber am Schluss hatten wir unsere 6er Sauna bezogen und waren ready für die ersten 2 Stunden Fahrt.
Dann irgendwie, ich habe keinen Plan wie, denn der Zug fuhr auch heute maximal 38km/h, holte er die Zeit auf und wir waren fast pünktlich in Arab. Dort wurden wir auf Gleis 3 verwiesen. Auf dem Gleis angekommen stand auf der Tafel, Timisoara. Es änderte auch mal noch die Zeit und die Zugnummer, aber Timi blieb stehen. Timi stand übrigens auch auf 4 anderen Geleisen angeschrieben, ist halt beliebt dieses Timi.
Aber dann kam er, unser Zug, von Anfang an bestückt mit einer Lokomotive und wieder mit ganzen 2 Wagen. Unser Wagen 435 war nicht da, es hatte aber genügend Platz zum sitzen.
Nach ca. 90 Minuten Fahrt bekam unsere Reiseleiterin eine E-Mail in welcher sie über die Wagennummeränderung informiert wurde, hey immerhin 😁.
Wie soll es aber anders sein, ich meine die Chancen standen 50:50, wir sassen im falschen Wagen, denn auch dieser Zug wird aufgeteilt. Also wieder einmal zügeln!
Leider ging auch hier was mit der Klimaanlage schief und heute muss ich zugestehen, bei 38C in einem langsam rollenden blechernen Wagen über Felder zu tuckern ohne das ein Fenster geöffnet werden kann, ist an der Grenze des machbaren. Schaue ich mich aber dann um, sehe ich einige entspannte Gesichter, die in ihre Bücher vertieft sind ab und an mit einem Fächer sich „frische“ Luft ins Gesicht fächern und die Hitze stoisch ertragen. Was bin ich doch für ein Weichei!
Wer sich uns und unserer Reise näher fühlen will, kann sich folgendes Video für ungefähr 10 Stunden im Dauerlauf reinziehen. Es ist bitte in Originalgeschwindigkeit abzuspielen, einfach damit das Tempo auch korrekt rüber kommt.
Nach eeeeeeewigen Zugstunden von 12:30 bis 21:15 Uhr kamen wir mit guten 90 Minuten Verspätung an.
Unser Wasservorrat war alle und wir mussten dringlichst was trinken und auch essen. Allso ab in die nah gelegene Mall, für mehr reichte es leider nicht mehr.
Aber dann doch noch kurz ab in die Gassen von Sibiu. Ein super feines lokales Bier, Prost und aus.
PS:
Heute war es zu heiss für eine Metapher:
I See (bi) u
Wenn ich durch die Gässchen und Strassen von Sibiu schlendere, fallen mir immer wieder die vielen Überwachungskameras auf. Ich frage mich dann immer, wer all das Bildmaterial sichtet oder auswertet, funktionieren die wirklich alle und wer zum Kuckuck verkabelt diese alle?
Auf folgendem Bild sieht man in der rechten Hälfte fünf Kameras. Schon verrückt, so finde ich.
Ich habe einen Altbekannten gesehen. Auf der Fahrt hierher hat das Gefährt etwas gelitten aber es ist da:
Gelateria di Sibiu (Berna)
Darf man eigentlich ein Städtchen als halbschlau bezeichnen? Ich finde, die Häuser hier schauen einem manchmal so an als wären sie nicht die aller Hellsten, obgleich genau das was sie als die nicht Hellsten aussehen lässt Licht ins Dunkel bringen soll. Nun, dem Frieden zu liebe und um Sibiu nicht als Städtchen mit nicht allen Tassen im Schrank dastehen zu lassen, nenne ich Sibiu das verschlafene Städtchen. Schaut sie euch an, die schlaftrunkenen Häuser:
Für alle diejenigen, die die müden Gesichter noch nicht gesehen haben, hier ein zweiäugiges Exemplar:
Und auch hier stehen sie herum, all die wichtigen Mannen, verewigt in metallenen Büsten. Waren wohl alles wichtige Menschen, welche den Ort geprägt haben. Sucht man wichtige Frauen, muss man in die Kirchen gehen, dort sieht man sie gemahlen in Prunk, wie sie wichtige Mannen oder noch Knaben beschützen, oder geboren haben. Jaja die Männer geprägte Welt. Wo wären wir nur ohne all diejenigen die immer geschaut haben, dass genau diese Mannen im Rampenlicht stehen können, dass sie überhaupt all die Zeit dazu gehabt haben über Dinge nachzudenken, zu erfinden, zu erobern, dass sie immer was zu Essen auf dem Tisch hatten, die geschaut haben, dass es ihren Kindern gut geht und so weiter? Ich weiss es nicht und der 8. März ist auch schon eine Weile wieder Geschichte um darauf hinzuweisen (einfach damit ein politisches Statement im Post enthalten ist) und trotzdem oder genau wegen dem immer wieder: Frauen dieser Welt!
Schaut euch die Helden an!
Schluss am Ende ist es doch eher so, oder?
Sibiu ist ein wunderschönes Städtchen was zum Verweilen einlädt. Es hat viele Restaurants, Kaffees und Eisdielen.
Die Strassen sind gesäumt mit kleine Läden wo man Schmuck, teure Mode oder auch Kunst kaufen kann. Klar auch Krimskrams-Buden, sogenannte Souvenirläden gibt es viele.
Überall stehen Tore offen und geben Einblicke in die Innenhöfe der imposanten Gebäude. So bekommen die müden Gesichter plötzlich ein überraschendes Innenleben.
Sibiu kann , wie viele solche Städtchen, auch mit grossen Plätzen und grosszügigen Strassen auftrumpfen.
Damit wir das dauerbrenner Thema nicht vernachlässigen, es ist zwar ungefähr 8C kühler als auch schon, aber halt immer noch 32C. Dafür gibt es hier, aus eigens in Sibiu geröstetem Kaffe, super feine Erfrischungen:
Am Abend sassen wir direkt neben der Weltberühmten Lügenbrücke (der absolute Lieblingsspott unserer Reiseplanerin) und liessen uns im Atrium kulinarisch verwöhnen.
Lügenbrücke
Und plötzlich, aus dem quasi absoluten Nicht, völlig unerwartet und komplett überraschend, ein Vogelschiss (entschuldigung meine Sprachwahl). Doch es gab nirgends das typisch grau-grün-weisses geschlabber (immer noch sorry). Und dann noch einer. Die Anderen bemerkten es auch! Wir schauten hoch in den Himmel und wussten nicht was los war, ein Phänomen so unerwartet aber umso willkommer. Ich schaute noch rasch bei Google nach um Referenzen einzuholen, bevor ich meinen Verdacht kund Tat: Wolken! Da dämmerte es mir, das mussten Regentropfen gewesen sein die ich gesprüht habe!
Alle rings um uns herum wurden ganz aufgeregt. Wie wir, wussten sie nicht ob man noch in aller Ruhe fertig essen, sich ins Innere des Restaurants flüchten oder sich über den Wolkenbruch erfreuen soll. Ja, leider kam es dann doch nicht so wild, nebst ein paar weit entfernte Blitzen und einem leichten Grollen blieb es bei ein paar Tropfen. aber die Stimmung war wirklich mal ganz was neues auf unserer Reise!
Das wars dann auch schon mit unserem gemütlich, eindrucksvollen Tag in Sibiu. Wenn ich wählen kann, würde ich meinen, Sibiu – I see you again 🥰
PS: Dieser Eintrag ist mehrheitlich in einer Shopping Mal entstanden. Der deal war, dass die beiden Damen in jeden Kleiderladen dürfen wo es eine Sitzbank für mich davor stehen hat. Ou man, hat das viele Sitzbänke dort 😜.
Gleich aber Anders
Heute war früh aufstehen auf dem Programm. Bereits um 04:30 schrillte der erste Wecker durch die Wohnung. Schnell den Rest abpacken, gekühltes Wasser in die Isoflaschen umfüllen, kurz das Bad von innen anschauen und los. Wir liefen die 17 Minuten zum Bahnhof. Obgleich wir schwer beladen waren. Heute haben wir 11 Liter Wasser dabei, falls es wieder so werden sollte wie beim letzten Mal im Zug.
Der kurze Spaziergang war fast schon erquickend, alles war friedlich und man hatte das Gefühl von athmen können, da es noch nicht so heiss war.
Der Zug kam pünktlich aus Budapest. Es war eine vier Wagenkomposition und gut ausgebucht.
Die Sitzplatzreservation funktionierte auch hier wieder tadellos. Die Wagen waren angenehm kühl bis schon fast kalt, wir mussten nach kurzer Zeit unsere Jäckchen hervorholen. Also Grundsätzlich gleich wie immer, wir sitzen im Zug, aber halt anders weil alles so war wie es sein sollte. Dies änderte sich mit der Zeit. Ich glaube ja, dass die Klimaanlage in den Zügen in etwa so funktioniert wie die Kühlboxen vom Jumbo (gibts den noch?). Sie können kühlen aber nur ein par Grad kühler als die Aussentemperatur. Denn gegen Mittag wurde es immer wärmer im Zug. Zum Glück konnten wir dann wieder aussteigen. Wir waren in Bukarest.
Hier weht der Wind wieder anders. Grossstadt ist angesagt, nichts mehr mit Idylle und „härzig“. Auch die Wohnung ist zu der in Sibiu ein etwas anderes Level. Da wir aber nur 24 Stunden in Bukarest bleiben, reicht das vollkommen. Es gibt aber Mitreisende denen behagt das nicht ganz so (die verwöhnten Kids von Heute, dsdsds).
Es gibt viele, Gleich aber Anders:
Steg-PC bist du das?Willkommen im wilden West, öhm Osten. Der grosse gelbe M, als wäre die Zeit stehen geblieben. Noch nichts mit Screens. Pizza Hut, wer kennt die noch (Cheesy Crust)Darf auch hier nicht fehlenEin Fluss mitten durch die Stadt, aber baden darin, nein danke, Aare wir vermissen dich
Was aber überall definitiv nicht anders ist, sind die Ratten der Lüfte, oder wie wir sie alle kennen als Tauben. Es hat auch hier zu viele!
Aber apropos anders, ein berühmter Anders war bereis in diesem Jahr Gast in Bukarest und gab im Februar sein Bestes. Er kam mit seiner Band Modern Talking (ohne Leithammel, der sitzt sicherlich gerade irgendwo in einer „wichtigen“ Jury). Doch auch da haben wir es wieder, das Anders. Modern und Bukarest. Ja aber halt anders.
Gestern hatten wir kurz mit dem Barista geplaudert, er kommt ursprünglich aus Moldau. Er kannte auch die Schweiz, denn er spielte vor Jahren im Wankdorf gegen YB. Ihm sind unsere Vertikalen Geldscheine geblieben und das alles sehr teuer war. Er ergänzte aber dass es auch hier, also in Rumänien, teuer ist, obschon die Löhne schlecht seien. Das lies mich grübeln und ich musste es etwas genauer wissen (Achtung, es folgt eine nicht wirklich geprüfte Liste von Zahlen).
Bruttojahreseinkommen im Durchschnitt und was ein iPhone 15 Pro Max mit 256GB Speicher kostet:
Österreich: 50’600 CHF
📱 1‘300 CHF
Ungarn: 12‘460 CHF
📱 1’280 CHF
Rumänien: 17‘600 CHF
📱1’260 CHF
Bulgarien: 12‘900 CHF
📱 1‘480 CHF
Griechenland: 25‘200 CHF
📱 1‘300 CHF
Kroatien: 12‘300 CHF
📱 1‘460 CHF
Schweiz: 124‘000 CHF
📱 1‘120 CHF
Auch vollkommen anders (Einkommen) und doch irgendwie ein wenig gleich (iPhone Preis). Aber krass doch die Unterschiede der Kaufkraft. um so mehr erstaunt es, wieviele iPhones man überall sieht. Ist halt auch hier gleich wie bei uns, unter anderem ein Statussymbol.
Auch hier wieder dasselbe Szenario mit Tickets lösen in der Strassenbahn. Karte hinhalte und gut. Doch Ticket gab es keins. Hmmm. Und als ich ein weiteres kaufen wollte, wurde der Kauf verweigert. Und es musste ja passieren, es kamen 2 Kontrolleure. Wir versuchten den beiden mit allen Händen das Problem zu erklären. Sie stiegen dann mit uns aus und wir wurden aufgeklärt. Beim hinhalten der Karte werden die zuvor ausgewählte Anzahl an Tickets registriert. Und wenn ich die Karte wieder hinhalte zeigt es mir die registrierten Tickes ( übrigens sind die 90 Minuten gültig). Sie erliessen uns dann umgerechnet 200 CHF Straffe und verkauften uns Tagesfahrkarten. Glück im Unglück!
Bukarest war nicht die Stadt in die wir uns verliebten. Kann aber auch einfach sein, dass wir alle viel zu müde sind. Wir sind auf dem Heimweg und ich in etwa 45 Minuten am schlafen, bevor mir die Sicherung durchbrennt. Apropos Sicher(ung):
Sockel einer eigentlich schönen Strassenampel.
Hier noch ein par Impressionen einer weiteren grossen Stadt.
So nun Schluss für heute, gute Nacht.
Eine Ode ans Detail
Heute ist wieder viel Zeit für die Zugfahrt von Bukarest nach Weliko Tornowo eingeplant, es sind immerhin um die neun Stunden, also viel Zeit zum schreiben.
Bevor es losgeht, studiert euch mal die Details auf diesen Bildern, speziell das rechte und die Gleise:
Aber jetzt zum Thema. Es gibt offensichtliche Dinge die die bereisten Lande zur Schweiz unterscheiden. Wie bereits erwähnt, liegt überall viel Abfall, von dem Zigarettenstummel bis hin zu ganzen Abfallbergen irgendwo im nirgendwo umher. Es ist schade um die Landschaft, nicht gut für die Umwelt aber wieso ist das so? Ein weiteres Mal muss ich sagen ich weiss es nicht. Fehlt die Infrastruktur? Ja teils sicher! Fehlt die Ordentlichkeit? Anscheinend! Fehlt das Auge fürs Detail? Da würde ich behaupten ja und das will ich auch versuchen zu erklären wieso ich das so sehe. (Die Erklärung widerspiegelt ganz klar nur meine persönliche Meinung):
Ich beginne hier mit einem Zitat meines Papas:
„Geh mit offenen Augen durch die Welt“
Das versuche ich und so sehe ich auch viele Details über die man gut hinweg schauen kann, aber ich sehe sie halt.
Ich sehe sie wenn ich in der Metro stehe, im Zug sitze, ich auf dem stillen Örtchen verweile, durch die Strassen gehe, halt einfach überall und ich mache mir jeweils oder zumindest teilweise Gedanken dazu. Ich will euch liebe Lesenden hier ein paar dieser Gedanken mitgeben, weshalb ich das Detail liebe und warum ich aktuell am „verzweifeln“ bin.
Ein Blick aus dem fahrenden Zug zeigt was ich meine mit dem Abfall 😒. Das ist ein unübersehbares „Detail“.
Farbe
Wenn saniert werden soll, ist anscheinend die beliebteste Methode, einfach überstreichen. Aber etwas abdecken, verkleben oder einfach sorgfältig mit dem Pinsel malen geht irgendwie nicht. Es wird grosszügig Farbe verteilt auf Elektrokästchen, Lichtschalter, Kabel, einfach allem was im Weg ist. Wenn es der erste Überstrich ist, mag das gehen, bei der dritten Farbe sieht es dann halt schon nicht mehr so toll aus. Tropft Farbe auf den Boden oder sonst irgendwo hin, wird sie nicht aufgeputzt. Das Problem ist aber eigentlich ein anderes. Da auch beim Reinigen das Auge fürs Detail fehlt, hat es dann immer hinter jeder Farbnase, jedem Farbtropf Dreck, der beim einmaligen drüber wischen nicht weggeht. Der Dreck sammelt sich dort und mit der Zeit sieht es dann schmuddelig aus. Logische Konsequenz? Überstreichen! Würde man in den Wohnungen, die wir bis jetzt, bewohnten, auch schon nur 10 Minuten mehr für die Reinigung investieren sähe vieles besser aus. Würde bei der Erneuerung ein halber Tag mehr an Zeit investiert werden, könnte man sich Zeit nehmen fürs Detail! Machen tun sie es ja sowieso, das Reinigen, das Malen, das Reparieren usw. wieso nicht gerade richtig oder zumindest mit einem besseren Auge fürs Detail?
Abdichten
Wenn irgendwo ein Rohr im Boden verschwindet, oder eine Ecke gekittet wird, ist das meist sehr hastig erledigt worden. Man sieht, dass nach dem auftragen der Kittmasse alles verschmiert wurde, aber halt wirklich verschmiert. Jahre später hat man dann, wie bei der Farbe, schmuddelig Stellen die wüst anzusehen sind.
Versteht mich nicht falsch, es ist mir fern Menschen in anderen Ländern zu kritisiere. Ich liebe auch das Pareto-Prinzip. Ich erzähle hier nur was mir auffällt und meine Gedanken dazu. Es heisst ja immer so schön, andere Länder andere Sitten! Und genau das macht es ja auch spannend, sonnst müssten wir einfach Zuhause bleiben!
Weiter auf eigene Gefahr!
Ich will es nun hier auch wagen euch einen Einblick in unsere Züge zu geben. Auf eigene Gefahr, aber dass ist das was wir jedes mal in den Zügen antreffen.
So ich hoffe das waren zum Schluss hin nicht zu viele Details. Aber nun versteht ihr sicherlich warum ich aktuell nach dem Aufstehen keinen Kaffee trinke (Kaffee treibt und ich will es um alles in der Welt verhindern, dass ich unterwegs das stille, oder im Zug weniger stille, Örtchen aufsuchen muss).
An dieser Stelle will ich doch noch von unserer Reise berichten, sie war heute ja schliesslich auch fast neun Stunden lang.
Details am Rande: alte Wagen, 3 Stück (jeder Wagen hatte eine andere Enddestination in einem anderen Land. Jeder wagen hatte entsprechend auch ein anderes Herkunftsland), keine Klimaanlage, Fenster gingen so la la auf oder dann halt immer wieder zu.
Unser Zug kam dann mit 90 Minuten Verspätung in Russe, unserem geplanten Umsteigeort an. Da unser erstes Ticket nur bis hier ging stiegen wir nach der Passkontrolle alle aus. Ich fragte ca. 5 Personen wie wir weiterkommen, zeigte unsere Tickets versuchte es mit Englisch und fast jede Person meinte etwas anders. Nun gut, klar war, gemäss Ticket sollten wir 4 Stunden, also minus die 90 Minuten, warten und dann auf den Zug nach Weliko Tornowo wechseln.
Kurz bevor der Zug sich wieder in Bewegung setzte kam eine Schaffnerin auf uns zu um zu fragen wohin wir denn eigentlich wollten. Nach Weliko Tornowo natürlich. Also sofort wieder einsteigen, hiess es mit einem Kopfschütteln (sorry gäu). Also gings weiter nach Gorna, da sollten wir dann definitiv umsteigen.
Ein Mitreisender, er konnte zu unserm Glück Russisch und Englisch, wollte auch, wie wir nach Weliko Tornowo. Sein Zug ist aber gemäss Fahrplan bereits vor einer guten Stunde in Gorna abgefahren. Aber was sind schon Fahrpläne 😉 Der Zug nach Weliko Tornowo war noch nicht einmal da und so warteten wir gemeinsam mit ihm auf unseren Zug nach Weliko Tornowo. Ab dem Bahnhof gönnten wir uns ein Taxi, also zwei um genau zu sein, für ca. 8 CHF für 10 Minuten Fahrt.
Weliko Tornowo ist wieder was anderes als Bukarest, klein, süss, überschaubar und sauber! Gegessen haben wir super fein und freuen uns nun für ins Bett. Es hat in fast jedem Raum eine Klimaanlage, sogar im Gang, da wird es uns sicherlich auch nicht zu heiss.
Also stopp für heute.
PS: Sorry das muss noch sein! Es regnet in Strömen 🌧️
PPS: Ich habe Freunde gefunden:
Eine Ode ans Detail II
Legt man die pingelige Art und Weise ab und betrachtet das grosse Ganze, findet man viele wunderbare Details die einem ins Auge stechen. Bei unserem gemütlichen Tag an welchem wir durch Veliko Tornovo (oder wie gestern Weliko Tornowo) schlenderten, vielen viele solcher schöner Details ins Auge. Gerne präsentiere ich euch hier meine persönliche Auswahl (Bilder sagen meist mehr als Worte). Einige wenige der Bilder sind nicht von Veliko Tornove:
Ein weiteres cooles Detail:
Beschriftet mit www.postauto.ch
Heute Morgen, wohl verstanden unser Morgen begann um etwa 11:00 Uhr, war es angenehm frisch, was dem abendlichen Regen zu verdanken war. Schnell aber wurde es wieder warm bis heiss. Ein feines Lüftchen ab und an macht es aber erträglicher als auch schon. Viel erträglicher machten es dann ein paar feine Limonaden, Biere oder Aperol Spritz. Alle waren happy und wurden immer glücklicher 🙂, speziell ab Runde zwei. Keine Angst liebe Mitlesenden, der Schreiber blieb bei den Limonaden, einer muss ja am Ende noch schauen, dass alle wieder gute bei der nächsten Etappe ankommen. Die Bar war unterhalb des Städtchens. und hatte ein cooles hippieges Flair.
Die Aussicht war super und man konnte sich in den vielen Details von Veliko Tornovo verlieren.
Hier noch ein par weitere Eindrücke von Veliko Tornovo:
Zum Abendessen wagten sich einige ins ganz Traditionelle vor und begannen des Essen mit einem ungewöhnlichen Appetizer. Knusprige Schweinsohren an einem feinen Milchmousse und grünen Zwiebeln. Es war ganz OK, können wir aber abhaken. Als Hauptgang gab es dann ein Hühner-Sarma, aber lasst die Beschreibung der Speisekarte für sich sprechen:
HÜHNER-SARMA MIT LANDWIRTSCHAFTLICHER SCHOKOLADE
„Ein altes traditionelles Rezept für ein leicht würziges Gericht aus Hühnerfleisch, -lebern, -mägen und -herzen, mit Kräuterreis“
Es war ganz lecker im Fall. Ich finde ja, dass man immer auch das Kulinarische eines Landes probieren soll. Aus meiner Sicht machen es diese Details aus, um ein Land richtig kennen zu lernen. Überbackene Auberginen, Pizza Margaritas oder Hamburger kann man dann wieder zuhause essen 🤗. Weiter lasse ich mich nicht aus dem Fenster, sonnst brauche ich wohl morgen eine eigene Sitzplatzreservation 🤫. Weiter hoffe ich, dass die Innereien auch dort bleiben wo sie hingehören.
Zum Abschluss gabs dann noch ein Eis für fast alle. Dieses rundete den Tag wunderbar ab.
Veliko Tornovo hat viele zu bieten. Es ist aber ziemlich Touristisch. Es gibt viele klein Handwerksstuben in welchen Lederwaren, Holzschnitzereien, Keramikkunst usw. angeboten werden. Die Gegenstände werden auch oft direkt im Laden hergestellt und man kann den Kunstschaffenden über die Schulter schauen.
Ein Hobby hier scheint das herumkurven mit ihren teuren Autos zu sein. Man sieht alles von Mercedes, Audi, Porsche, Tesla und den ganzen anderen Rest. Wie die Karren im Detail beieinander sind, weiss man nicht immer. Bei unserem Taxis von gestern, welches eher neu aussah, blinket fast jedes Lämpchen. Das Motorenwarnlicht brannte rot, es stand Stopp und daneben Engine Hazzard (Motorgefahr). Aber das Auto schien noch lange nicht am Ende zu sein.
Dieser Eintrag nun aber schon. Also dann, bis morgen.
Ach doch noch was. Ich glaube, dass es Häuser gibt, bei welchen die Verkabelung als Zusammenhalt des Hauses dient, oder wie erklärt ihr euch das hier:
Falschfahrende
Jaja, schon klar, der Titel klingt nach Clickbait, soll er aber nicht sein, denn ich hoffe, dass ich unsere Leserschaft nicht angeln muss. Falls du nicht freiwillig hier bist, tut mir das leid. Dann melde dich doch bei der Person die dir den Link zu diesem Blog geteilt hat.
Aber nun zurück zum Thema. Falschfahrende. Denn das waren wir heute während der ganzen Reise von Veliko Tornovo nach Plovdiv. Es ist ja nicht so, dass wir keine Tickets gehabt hätten, aber wir haben einen früheren Zug als wir gebucht hatten genommen. Geplant war unser Fahrplan wie folgender:
Train No.
Destination
Departure Time
Arrival Time
Plattform
40123
Stara Zagora
11:51
14:49
1
80104
Plovdiv
14:56
17.10
3
Für erfahrene Reisende, welche bereits mehrfach mit über 90 Minütigen Verspätungen zu tun hatten, war die Umsteigezeit von 7 Minuten einfach zu sportlich. Also fuhren wir schon um 08:45 in Veliko Tornovo los und waren dann um ca. 11:00 in Stara Zagora. Dort hatten wir dann gemütlich Zeit bis 13:20 um etwas Kleines zu essen. Der Zug hatte aber dann 15 Minuten Verspätung also fuhren wir 13:35 los um dann bereits am 15:45 in Plovdiv anzukommen. Nun, aufmerksamen und zahlenaffinen Lesenden ist aufgefallen dass keine der geplanten Zeiten eingehalten wurden. Im ersten Zug war das absolut kein Problem. Da war es am Schaffner wohl auch noch zu früh und er kontrollierte sehr halbherzig die Reisenden. Uns liess er ganz aus. Im zweiten Zug dann doch noch ein aufmerksamer Schaffner. Der bemerkte sofort dass da was nicht stimmen konnte. Er fing, ein wenig genervt, loszureden und erklärte uns wohl, mit etwas erhobener Stimme, dass wir falsch seien. Ja was will man machen, wenn man nur Bahnhof versteht (also nein eigentlich verstehen wir nicht ein mal Bahnhof). Wir schauten ihn alle mit grossen unschuldigen Augen an und ich legte dann mit meinem besten Englisch los um ihm die Situation zu erklären. Als ihm klar wurde, dass wir Touristen sind, die ihn nicht verstehen, schmiss er die Tickets jemandem von uns auf den Schoss, und lief redend davon. Ich behaupte jetzt mal, dass er uns noch ein wunderbare Reise gewünscht hat und dass es absolut kein Problem sei, dass wir auf dem falschen Zug sind. Und dass wir auf uns aufpassen sollen. Echt netter Mensch 😉 Ich meine das Ziel ist ja dasselbe. Die sollen doch nicht so pingelig tun, das würde die SBB nie machen.
Übrigens der erste Zug war so stark gekühlt, dass wir wieder unsere Pullis hervorholen mussten. Der zweite egalisierte das aber unmittelbar wieder mit angenehmen 35+C, gefühlt 40+ C. Weiter war es eine unserer letzten grossen Zugfahren. In zwei Tagen geht es mit dem Bus weiter.
Unser erster Zug von heuteTop moderne Bahnhof in Stara Zagora. Dieser wurde etwa vor einem Jahr neu eröffnet.
Wenn ich hier schon wieder ins Detail gehen würde, gäbe es wieder eine lange Liste mit Dingen die ich einfach nicht verstehe. Der Bahnhof ist ein Jahr alt aber gewisse Stellen z.B. in der Toilette sehen aus als wären sie mindesten 8 Jahre alt. Schade darum.
Und der Bahnhof von Plovdiv. Wieder klassisch und sehr schöne.
Heute haben wir noch nicht viel von Plovdiv gesehen. Das holen wir morgen nach und dann wird über eine neue Stadt berichtet. Eines kann ich schon sagen, es hat sehr viele Katzen die überall herumliegen. Wenn man an ihnen vorbei geht, heben sie den Kopf und schauen einem erwartungsvoll (oder bettelnd, je nach Interpretation) an.
Das wars, also los, ab ins Bett!
Moment, hier noch was zum knobeln. Welche Mahlzeit ist das?
PS: Mir geht es nach der landwirtschaftlichen Schokolade von gestern immer noch TipTop. Ich finde ja wir sollten vermehrt wieder beginnen vom Kopf bis zum Fuss möglichst alles zu verwerten und zu verspeisen.
Damit auch alle auf die Rechnung kommen hier auch noch die vegetarische Variante, denn auch das ist wichtig, denn wenn man schon eine Karotte aus dem Erdreich entreisst, sollte sie geschätzt und voll verwertet werden:
Kraftstoff einer ganzen Stadt?
Heute haben wir es wieder einmal geschafft „früh“ aus dem Haus zu kommen. Unsere erste Destination war die grüne Bibliothek und das wurde uns serviert:
Mega schön, total lecker und vollkommen keine lokale Spezialität 🥣. Es war aber genügend Energie für bis am Abend.
Wenn man in fremde Länder reist, sieht man immer neue, schöne, spannende und einfach andere Dinge. Es gibt schöne Läden wo schöne Dinge gekauft werden können. Man findet wunderbare Stände mit prächtigem Gemüse und Früchten, wie in der Markthalle wo wir waren.
Jedes Land hat mehrere Produkte welche die Wirtschaft des Landes antreibt. In Bulgarien sind das landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide, Tabak, Gemüse und Früchte. Wenn man bei unseren Zugfahrten aus dem Fenster schaute, sah man die grossen Felder, die aktuell alle sehr trocken sind. Was aber treibt die Bewohnenden von Plovdiv an? Ich weiss es und habe es gesehen. Es sind Italiener, also nicht ganz direkt, aber doch schon ein bisschen. Überall und das ist nicht übertrieben, stehen sie herum und warten geduldig auf Kundschaft. Einige sehen schon etwas älter aus bei anderen weiss man nicht genau ob sie überhaupt noch tätig sind. Viele scheinen neu importiert zu sein. Ich finde viele von ihnen sind ziemlich überheblich und behaupten, dass sie in Italien die beliebtesten sind. Ich auf jeden Fall würde wirklich nur im äussersten Notfall auf diese Italiener zurückgreifen wollen. Ich weiss nicht einmal ob es waschechte Italiener sind aber schaut selbst und macht euch eure eigene Meinung:
Kaffeeautomaten von Lavazza aus Turin ☕️
Plovdiv hat ein wunderbares Altstädtchen, ein wahrer Kraftort um Energie zu tanken in der sonst so lauten Stadt:
Unser heutiges Abendessen war wieder traditionell und allgemein verträglicher 😊. Grosse Pfannen mit feinem Gemüse und verschiedenen Fleischsorten. Dazu ein lokales helles Bier. Die Bulgaren brauen wirklich gutes Bier!
So aber nun Zeit zum schlafen, damit wir morgen genug Energie für den ganzen Tag haben!
Oh, etwas habe ich euch noch komplett vorenthalten. SORRY! Ich selbst weiss noch nicht genau wo ich folgende Darstellung einordnen soll:
Hulkbuster auf einem T-Rex 🤯
Car Prüfung
Heute waren wir die ganze Zeit auf Gummirädern unterwegs. In Plovdiv fuhr unser Bus um 07:40 pünktlich mit zwei Fahrern bestückt los. Der eine Fahrer war ein klassischer Fernbusfahrer mit blauem Hemd und etwas korpulent. Er schien alles im Griff zu haben. Sein Beifahrer war, ja das kann man leider nicht anders sagen, stark übergewichtig. Er war definitiv zu breit für auf einem Sitz platz zu haben. Er war auch etwas kleiner, hatte aber einen angsteinflössenden Nackten eines ausgewachsenen Stiers. Also wenn der mal in Bewegung ist, dann hält ihn nichts mehr auf (behaltet dieses Bild bitte im Hinterkopf).
Also die erste Etappe bis Sophia verlief mehrheitlich ruhig und ohne erwähnenswertes Geschehen. In Sophia gab es dann Fahrerwechsel und nun wurde es abenteuerlich. Vorneweg, der Stiernackenfahrer (ich nenne ihn nun einfach Muni) war ein exzellenter Fahrer. Er beschleunigte nicht wie ein Irrer, bremste nicht wie blöd, konnte gerade Strecken auch gerade fahren und die Kurven waren angenehm. Nur er liess sich sehr, also wirklich sehr ungerne bremsen. Es gab da eine Situation die ich euch *Bernmobil*fahrenden (zwischen die ** bitte dein eigenes Stadt-Busunternehmen einsetzen) kurz schildern möchte:
Jetzt komme ich!
Kurz vor dem Zoll fuhren wir von einer kleineren Strasse auf eine vierspurige Hauptstrasse und mussten nach links abbiegen, also zwei Fahrbahnen überqueren. Vor unserem Bus standen bereits 2 Autos die auch, wie wir, abbiegen wollten. Ein par Meter hinter dem zweiten Auto war dann noch eine Zugstrecke. Nun unser Muni hielt etwa für 5 Sekunden an und begann dann die beiden stehenden Autos links zu überholen, zum Glück so dass wir nicht mehr auf dem Bahngleis standen. Vorne sah man dann deutlich, dass die beiden Spuren Richtung Zoll, also auch unser Ziel, total verstopft waren. Von links kamen stetig Autos, Busse und Lastwagen. Der Muni hielt nicht einmal eine Sekunde an und fuhr einfach voll auf die Kreuzung und blockierte die ersten beiden Fahrbahnen komplett. Er begann dann mit den Zollbeamten, die dort rumstanden, zu diskutieren. Der eine versuchte ihm dann eine Möglichkeit zu bieten sich in die Kolonne einzufädeln. Aber der kannte Muni nicht und Muni lässt sich nicht so leicht stoppen. Also fuhr er einfach gerade durch die Kolonne zu der Vis a Vis gelegenen Tankstelle, raste auf dem Tankstellengelände in Fahrtrichtung Zoll bis zur Ausfahrt der Tankstelle weiter um sich dann dort gekonnt, also wirklich gekonnt in die Kolonne reindrückte. Das Reindrücken würde mir mit einem Smart, ach was, mit einem Mofa nicht so gut gelingen. Nun gut er hat viel diskutiert mit den anderen Fahrern in ihren Autos. Vergesst nicht wir sassen in einem Car! Das ging ihm dann aber immer noch zu langsam, also entschloss er sich kurzerhand eine Abkürzung über den Fussweg zu machen!!! Eben mit einem Car und als Beweis hier zwei Bilder:
Am Ende des Weges flink und elegant wieder nach links in die Kolonne eingespurt und los weiter Richtung Zoll. Er hielt dann auch direkt vor dem Zollhäuschen an und lies uns aussteigen, damit wir den Pass zweimal ins selbe Häuschen hallten konnten. Immerhin waren es zwei aufeinander folgende Fenster. Einmal Bulgarien raus und einmal Griechenland rein.
Ich muss ja zugestehen, einwenig begeistert von dem Typen war ich ja schon. Der hatte sein Gefährt im Griff wie kein anderer es hat. Der fuhr mit dem Car an Stellen oder zwischen Autos durch, bei welchen ich mit dem VW-Bus gezögert hätte
Das war unser Car:
Hier noch eine grafische Darstellung der kurzen Fahrt:
Über was für ein Mensch er ist will ich gar nich urteilen. Er machte aber, wenn man ihn etwas frage immer einen sehr gehässigen Eindruck und wurde jeweils laut. Was mich aber am meisten störte, scheint hier aber Gang und Gebe zu sein war, dass er im Bus rauchen musste. Alle gingen in den kurzen Pausen raus nur er nicht. Aber passte zum Image: Kopf runter und mit Volldampf geradeaus. Weiter wurde jeglicher Abfall aus dem Fenster geworfen. Da wären wir wieder bei „Andere Länder andere Sitten“ oder in dem Fall Unsitten.
Aber was der kann möchte ich auch können. Um mich herum lernen einige Motorbootfahren, Segeln, Flugzeug- oder Gleitschirmfliegen, warum soll ich nicht lernen Bus (Car) zu fahren. Die Möglichkeiten für einen anständigen Camper wären enorm 🚐
Trotz seines Engagements, so schnell wie möglich mach Thessaloniki zu gelangen, verpassten wir unseren nächsten Bus um ca. zwei Minuten. Aber da die Verbindungen stündlich fahren, kamen wir trotzdem noch nach Kavala.
Apropos Kavala. Wir waren plötzlich in einem ganz anderen Umfeld. Meer, Fischerboote und ein feiner frischer Duft kamen uns entgegen. Da wir aber ziemlich müde waren, hiess es Airbnb suchen, beziehen, essen und ab ins Bett.
Heute gab es anstelle einer Schlüsselbox einen sehr persönlichen und liebevollen Empfang durch Maria! Es stand eine Flasche Wein da, im Kühlschrank gekühlte Getränke und einen Korb mit Snacks. Perfekt würde ich meinen!
Gegessen haben wir klassisch Griechisch in der Taverna. Unteranderem den echtesten griechischen Salat den wir je hatten und feinen, frisch gefangen Fisch. Also wir bestellten den Boots Fisch und bekamen dann eine Platte mit frisch gefangenen Fischen zur Auswahl. Wir entscheiden uns natürlich für die zwei grössten.
Nun gut, dann gute Nacht 💤
Nass von überall
Endlich Meer, endlich Strand und endlich Regen! Ja wie kann es anders sein. Kaum sind wir am Strand, beginnt es wie verrückt zu Regnen! Es reichte gerade noch um uns nach dem Baden zu trocknen und umzuziehen, da öffnete sich der Himmel und liess alles an Wasser in einem Moment los. Wir waren unmittelbar wieder komplett nass. Auf dem Weg zu unserer Wohnung, wateten wir durch regelrechte Bäche.
Es blitzte und donnerte. Kavala war menschenleer. Die Strassen wurden regelrecht heruntergespühlt und die Gassen gereinigt. Nach etwa 15 Minuten war alles vorbei und wir konnten alles wieder trocken.
Kavala und die Umgebung waren plötzlich ohne Strom. Maria, unsere Vermieterin, meinte, sie habe bei sich auch keinen Strom. Sie wohnt 30 Minuten von uns entfernt. Scheint ein grösseres Problem zu sein, es sollte gemäss ihr nicht allzu lange dauern bis es behoben sei. Ich nehme an, dass das regelmässig geschieht wenn es heftig regnet.
Die Stimmung (unsere und die von Kavala) war wunderbar:
Später schlenderten wir noch durch Kavala, gingen shoppen, und assen einen griechischen Salat.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung gingen wir wieder in die Taverne essen. Als Stammgäste wurde uns heute bereits ein Bier offeriert 🍺. Wieder bestellen wir griechischen Salat (quasi der Kaffee von Plovdiv). Dieser Salat ist einfach super bei diesen Temperaturen.
Anschliessend ging es für einige nochmals ins Wasser :
Auch bei Nacht ist Kavala wunderschön:
Achtung: Es ist eigentlich sehr dunkel. Es ist der Mond den man da sieht.
Badebrand, ou mano
Heute war, aus Schreibersicht, ein eeeextrem langweiliger Tag! Baden am Strand war angesagt.
Nach einem feinen Iced Cappuccino, einem kleinen Schokoladegipfeli und einer dicken Schicht Sonnencreme ging es los! Herrlich schöner Strand und vor allem fast leer. Das Wasser war jetzt nicht wirklich eine Abkühlung, dafür konnte man ewig baden.
Was mich heute aber beeindruckte, war ein Gerät, das ich so noch nicht gesehen hatte. Es geht um Inklusion. Es ist nicht nur das Gerät, nein man findet überall immer wieder Hilfsmittel für Menschen mit speziellen Bedürfnissen.
Der Sitz auf dem zweitletzten Bild ist für Rollstuhlfahrende. Sie können selbständig mit dem Rollstuhl heranfahren, sich auf den Stuhl setzen und dann fährt dieser ins Meer. Der Badegast kann den Stuhl nach dem Baden wieder holen und er bringt ihn zurück zum Rollstuhl. Auch eine Dusche ist installiert um das Salzwasser abzuspülen. Genial!
Es war ein herrlicher Tag am Strand. Wir assen noch etwas kleines. Wer es sich nicht denken kann, ja, einen griechischen Salat und Shrimps und so. Während der Rückfahrt regnete es nochmals kurz, aber nicht mehr so heftig wie gestern.
Da wir uns in der Taverna unterhalb unserer Wohnung sehr wohl fühlten gingen wir auch heute dort essen. Heute war richtig was los, das lag aber wohl daran, dass wir fast eine Stunde früher waren als sonst.
Heute Abend ging ein starker Wind und liess alles angenehm abkühlen. Ob es reicht ohne Klimaanlage durch die Nacht zu kommen, werden wir sehen 🥶.
Leider mussten wir heute bereits wieder packen, da die Reise morgen weiter geht. Der nächste Stopp ist ein Zwangsstopp, da wir übermorgen bereits um 05:30 in Thessaloniki (natürlich) los fliegen, gehen wir etwas in die Nähe, damit wir am Morgen überhaupt zum Flughafen kommen.
Auf was ich mich überhaupt nicht freue ist der Rucksack. Denn es könnte sein, dass sich einige von uns, obschon wir immer am Schatten waren (schon klar, im Wasser nicht) und uns wirklich toll eingecremt haben, einen Brenner haben 🥵
Die Leichtigkeit
Heute sassen wir wieder an einem Bahnhof, also nicht ganz direkt, es war eine Bus-Station. Als ich so die Gebäude rund um mich anschaute, bemerkte ich, dass die Gebäude in Griechenland eine gewisse Leichtigkeit haben. Sie sind verspielt und richten sich gegen den Himmel oben öffnend empor. In Ungarn, Rumänien und Bulgarien strahlte alles eine gewisse Schwere aus. Die Gebäude waren gross und imposant gebaut. Ich würde das als prozige Bauweise bezeichnen. Es gab teils grosse Elemente die drückend den grosszügigen Raum einnahmen. Ich finde es schwierig es in Worte zu fassen aber ich versuche das mal:
Zum Beispiel in Budapest gab es die neuen Metrostationen. Sie waren, aus meiner Sicht, viel zu gross und üppig gebaut. Es gab mir ein Gefühl einer Kirche, welche aus meiner Sicht auch den Zweck hat, dass der eintretende Mensch demütig wird und sich klein fühlt. Es ist keine effiziente Bauweise und Verschwendung von Raum und Material. Architektonisch mag das hervorragend sein, aber soll es am Ende nicht einfach eine Metro sein? Man fühlte sich verloren in den grossen Hallen oder den Rolltreppenaufgängen, bei welchen zum Teil die Decke 10 Meter über einem hing. Dann kam noch dazu, dass es nur wenige Passagiere hatte und man sich nochmals verlorener vorgekommen ist.
Ist man in Bukarest bei den Palästen und den heutigen Regierungsgebäuden, wird man erdrück von der schieren Grösse der Gebäude, ob da jemand was kompensieren musste? Es sind monumentale Gebäude und ich kann mir fast nicht vorstellen, dass darin alle Räume sinnvoll genutzt werden können. Also stelle ich mir auch das wieder wie bei der Metro vor: Gross, menschenleer und ein Gefühl von verloren sein.
In Griechenland hingegen ist alles viel leichter. Klar auch hier gibt es grosse Gebäude, aber sie wirken nicht so bedrohlich mächtig! Es ist alles licht- und luftdurchlässig gebaut. Freistehende Säulen lockern alles nochmals etwas auf. Klar wurde ich auch in Griechenland ehrfürchtig, nach all den Geschichten über die griechischen Götter, die Held:innentaten und Schlachten die hier ausgetragen wurden. Irgendwie bebt das ganze Land danach und überall glaube ich Zeichen von dieser frühen Erhabenheit der Griechen zu sehen.
Grosse Denker gingen hier hervor, Aristoteles, Platon, Sokrates, Pythagoras, Heraklit und viele mehr. Grundsteine unserer heutigen Zivilisation wurden hier gelegt und ja sie sind teils etwas marode geworden.
Auch die alten Götter sind immer noch da, sei das bei den Produkten der Marke Demeter, das Freudenhaus Zeus, der Paketdienst Hermes. Man kennt den Hades oder den Kriegsgott Ares und so weiter. Ihr wisst was ich meine.
Wie wird wohl in weiteren 2400 Jahren über die Helden von Heute geschrieben? Werden Trump und Co als die neuen Zeus und Poseidon oder eher als Hades und Ares erwähnt, werden sie überhaupt wichtig sein in der Geschichte? Oder werden es immer noch dieselben sein? Wer weiss, wer weiss :-).
Auch andere Länder haben kolonialisiert und heute brechen die letzten Teile auseinander. Griechenland tat das auch um 500 vor Christus mit ihren über 500 griechische Kolonien. Und irgendwie scheint da etwas hängen geblieben. Ich bin absolut kein Geschichtsprofi, bin der griechischen Mythologie trotzdem näher als vielen anderen Kulturen, esse viel lieber einen griechischen Salat als Fish‘n‘Chips , finde die griechischen Götter cooler als viele andere, ok die nordischen alten Götter sind auch sehr läss.
Nun gut, ich hoffe es ist rübergekommen was ich meine. Alle Länder haben ihren ganz eigenen Charme,Griechenland bis jetzt den lockersten.
Sorry für meine Ausschweifungen, aber man hat Zeit, wenn der Rest am Baden ist und ich so:
Nun gut, genug geschichtsträchtiges, leicht erdrückendes Gelaber, jetzt noch Facts. Wir sind mit einem Umweg über den Flughafen in Perea angekommen, unserer letzten Destination in Griechenland. Morgen haben wir um 04:00 Uhr ein oder besser zwei Taxis bestellt die uns rechtzeitig zum Flughafen fahren.
Also schnell gute Nacht!
Über den Wolken hmhmhmhmhmhmhmhmhm
Heute dann die harte Realität (für einige härter als andere, siehe Post von gestern). Um 03:15 schepperte der Wecker. Geschlafen haben sicherlich alle mehr oder weniger. In der Wohnung war es heiss und irgendwie gab es ein Bett zu wenig oder niemand mochte bei dieser Hitze zu eng bei einander liegen. Kurz unter die Dusche um frisches Nass aufzutragen, die paar Kleinigkeiten einpacken und los. Draussen begrüsste uns bereits ein Taxifahrer. Er war schon auf 120, da sein Kollege nicht aufgetaucht ist (der hat verpennt). So fuhr er mit einem Teil unseres Trupps schon mal los und organisierte auf die Schnelle einen zweiten Fahrer. Der kam ziemlich prompt und fuhr zuerst mal gemütlich an uns vorbei. Er machte nochmals eine Runde und holte uns ab. So rasten wir kurz darauf mit über 120 Sachen Richtung Flughafen. 25 €uronen pro Taxi à 3 Personen mit Gepäck fanden wir ganz OK. Nach dem wohl X-ten Rekordversuch vom Taxifahrer die Strecke noch schneller zurückzulegen gelangten wir sicher zum Flughafen (so sicher halt ein Taxi sein kann, bei welchem so ziemlich alle Lämpchen im Auto orange leuchteten die können, dafür hatte er draussen wohl nur noch das Standlicht).
Yes, danach war fliegen angesagt. Unser sechstes Verkehrsmittel (Zug, Metro, Tram, Car und Taxi hatten wir schon). Fehlt eigentlich nur noch eins und das holen wir uns übermorgen 🙂
Für einige von uns war es das erste Mal fliegen oder anders gesagt, das erste Mal bewusst fliegen. Manometer waren einige nervös und überdreht. Aber es ist einfach schön wenn Kinderaugen um 04:00 glänzen vor Vorfreude und nicht Aufstehen kein Thema ist. Es wurden dann auch fleissig Starts und Landungen gefilmt mit und ohne Zeitraffer, halt genau so wie es einem für richtig erschien.
Da es immer noch sehr früh am Morgen war, hatten wir wunderschön die Sonne und ihr Lichtspiel zum beobachten.
Nach einem Zwischenstopp in Athen, ging es weiter nach Dubrovnik.
Wir sind alle gut gelandet, jedoch bin ich doch noch was am verarbeiten. Ich bin doch schon das eine oder andere Mal geflogen und versuchte Klischees / Rituale so gut wie möglich zu bedienen. Ich fand es auch gut, so gut wie sonnst nirgends. Es gibt sogar Studien darüber wieso dass das so ist wie es ist. Aber heute ging das nicht und ich bin enttäuscht. Fliegen wurde für mich heute entzaubert, quasi zum normalen Verkehrsmittel degradiert. Das sollte der absolut letzte Schritt bei Sparmassnahmen sein! Ich würde sogar dafür bezahlen, oder beim Check-in einen Hacken setzen bei “spezielle Wünsche“! Aber was soll’s, ein Wasser hat es dann auch getan im ÖV ✈️.
In Dubrovnik konnten wir unser Gepäck in der Wohnung deponieren und sind dann schleunigst zum Strand. Kam mir ein wenig vor wie bei The Beach, cooler Film und Musik finde ich, die speziell im Film, unter die Haut geht. Da war auch eine Höhle, in welche man etwa 15 Meter hinein schwimmen konnte.
Am Abend assen wir dann in unserer Wohnung, griechischen griechischen Salat gab es ja nicht mehr, also was solls 😜. Unsere Wohnung hat aber auch eine wunderbare Terrasse zum verweilen, aber seht selbst.
Übrigens, hast du beim Titel auch mit gesummt? Wenn nicht, hier zum mitsingen Über den Wolken – Reinjard Mey (Hardcore Karaokefans bitte hier). Ich weiss, ich weiss als Schweizer müsste das hier doch kommen oder: Campari Soda. Mir schmeckt das Getränk einfach überhaupt nicht, daher kommt mir der Song wohl einfach nie oder zu spät in den Sinn.
So dann, laku noć
Dubrovnik old Town – DoT
Heute war wieder einmal ein Tag für eine weitere Altstadt zu erkunden. Wir waren aber definitiv nicht die einzigen hier, hallo Massentourismus. Nicht falsch verstehen, wir sind ja auch ein Teil davon. Hier kann man Touren für 55€ buchen, eine 0,25cl Cola kostet 5,50€ und auch Souvenirs sind grundsätzlich 5-10 Prozent teurer als vorher. Essen tut man plötzlich auch wieder weit über 25 Euro pro Person. Thja es wird dort geholt wo es auch bezahlt wird. Ist ja auch gut so.
Die Altstadt hat viele sehr enge Gässchen, viele Einkaufsläden, Souvenirshops, einen kleinen Markt und überall Sehenswürdigkeiten. In den Läden wird man automatisch englisch angesprochen.
Nun zu einem weiteren Grund warum ich Dubrovnik auch spannend fand.
Und wer erkennt es? Mebu auf dich zähle ich am meisten 🧐
Und manchmal hätte man den fast perfekten Shot und dann, päääm, Touri!, doch dann, Lichtblick, doch oooh nein der nächste Touri bahnt sich nach vorne. Neeeeeeein und danach sind es wieder Duzende, aber ich habe probiert und dafür sicher 5 Minuten gewartet. Nun gut besser wird es nicht, da muss dann halt noch Photoshop ran um mehrere Bilder zu einem zu machen.
Also hätte ich die junge Dame fotografieren wollen, dann ja dann wäre es perfekt. Wenn sie denn wenigstens nackt gewesen wäre, aber nicht mal dieses Detail war mir vergönnt. Oh, ich glaube für diesen Satz bin ich allen GoT-Unwissenden eine Erklärung schuldig. Cercei, die Mutter des ehemaligen Königs, musste von dieser Treppe aus, nackt durch die Stadt gehen und den Walk of Shame (Weg der Schande) durch das Volk ertragen. Die Szene dazu hier, keine Angst wenns brenzlig wird ist sie dann auch schon vorbei: Cerceis walk of Shame
Spannend ist aber trotzdem, dass das Thema Game of Thrones nur bei den Touren und in zwei drei Shops angepriesen wird. Ich gehe mal davon aus, dass es ein Lizenz-Ding ist mit den ganzen Souvenirs rund um die Erfolgsserie. Die GoT-Souvenirs sind auch entsprechend teuer wobei ich zugeben muss, dass es teils richtig gute Replikas sind.
Aber Dubrovnik hat natürlich auch vieles anderes geschichtsträchtiges zu bieten. Glaubt mir, es ist wirklich nicht einfach Fotos ohne Menschen zu schiessen.
Direkt bei der Altstadt hat es einen coolen Strand. Halt überfüllt und fast alles kostet, ein Sonnenschirm als Beispiel muss für 10 Gelth gemietet werden. Hab das Klima versucht für euch einzufangen (hoffe Datenschutzkonform). Gegen Abend leerte sich der Strand dann langsam und man konnte stehengelassene Sonnenschirme beerben 😃
Abend gegessen haben wir in der Backwater Bay, im langweiligen realen Leben natürlich im West Hafen. Wobei langweilig, man muss dafür nicht fürchten in der nächsten Folge oder Staffel enthauptet zu werden.
Zum Schluss gab es dann wieder einmal ein Eis für diejenigen die noch mochten. Ich wollte nur noch unter die Dusche, denn ich konnte nicht mehr genau unterscheiden wo nun genau mein Rücken aufhört und der Rucksack beginnt, es verschwamm vom Gefühl her alles in einer klebrigen Schichte aus Schweiss, Sonnencreme, Salzwasser und T-Shirt. Sorry für die Details, aber ihr wollt ja hautnah dabei sein bei unserer Reise oder?
Last Last Last
Heute war es so weit. Wir hatten einige letzte Male. Das bedeutet leider auch, dass unsere Ferien bald zu Ende gehen werden.
Das letztes Transportmittel konnten wir heute abhacken, es ist gross, besteht aus zwei Rümpfen und trägt uns übers Wasser bis nach Korcula.
In ungefähr zwei Sunden waren wir dann bereits auf der Insel angekommen.
Nachdem uns unser Mr Cab Driver zur letzten Unterkunft gefahren hatte, deponierten wir unser Gepäck und gingen zum 5 Minuten entfernten Strand, oder Strändchen, wie man will. Das Wasser ist herrlich abkühlend und die langen extrem heissen Zugstunden, als wir uns genau diese Abkühlen gewünscht hatten, schon fast wieder vergessen.
Wir liefen dann noch in die Big City (ca. 17‘000 Einwohner) um etwas kleines zu essen und das Städtchen zu erkundschaften. Dies liessen wir aber schnell bleiben, einerseits es war Sonntag und wir wollten noch was baden. Nach einem kleinen Einkauf für das Abendessen, schlenderten wir wieder zurück in unsere Wohnung um dort die Terrasse zu geniessen.
Und wir pakten ein letztes Mal unsere Koffer in den Freien aus.
Mehr dann morgen 👋🏻
Nichts
Das ist das, was wir heute gemacht haben, nichts. Einige gingen kurz baden, andere schnell was einkaufen und die letzten faulenzten den ganzen Tag rum.
Ja und das wars.
Hier trotzdem ein paar Impressionen von Korcula:
Die Aussicht von unserer Wohnung aus ist auch nicht von schlechten Eltern.
Aber das haben wir so auch eingeplant, dass wir zum Schluss unserer Reise noch etwas entspannt Ferien machen.
Morgen gibts dann wieder mehr Action 😉
Baden Sonne und Strand
Wie gestern versprochen, heute wieder Action wie verrückt! Wir gingen früh aus dem Haus, damit wir im 20 Minuten entfernten Dorf den 11:00 Uhr bus erwischten. Dann düsten wir eeewige 20 Minuten in Richtung Lumbarda um dann dort an steilen Küsten mit einheimischen Raubfischen zu baden. Die Situation war jederzeit angespannt und man wusste nie wann der nächste Überfall stattfinden würde. Wir kamen aber alle heil davon und konnten uns nach exzessivem Baden bei einem kühlen Getränk und Pommes erholen.
Ich habe Action versprochen und ihr habt Action bekommen. Es war aber eigentlich alles etwas übertrieben 🙂
Die Raubfische waren dann halt nur etwa 3cm gross und die steilen Küsten ein wunderbarer Sandstrand.
Das einzige wirklich actionreiche war der aufgekommene Wind der das Meer aufpeitschte und überall weisse Krönchen erheben liess. Die Schiffe wurden hoch und runter, hin und her geschaukelt wie verrückt, aber auch nur die ganz kleinen.
Es geht noch kleiner
Heute wollten wir wieder einmal auf eine Insel. Schon klar wir sind auf einer Insel, aber halt so einer grossen, wo man gar nicht so merkt, dass man auf einer Insel ist. Daher verschifften wir heute in Richtung Badija.
Hier laufen wilde Hirsche frei herum und begrüssen einem bereits beim Ankommen und fressen den Touristen die Rüebli und Kabisblätter aus der Hand (so viel zum Thema «wilde» Hirsche).
Die Insel wird umsäumt von Felsen und kleine Klippen. Einige von unserer Robinson-Truppe gingen auch hier baden, andere hielten ein Schläfchen.
Als sich alle ausgetobt hatten, lief ein Teiltrupp noch rasch um die ganze Insel herum, einfach damit wir dem Robinson Crusoe Image auch gerecht wurden. Die waren dann nach ungefähr 40 Minuten auch schon im Restaurant, wo halt die anderen warteten 🙂
Abschliessend gab es nochmals feine Calamaris und ein kühlendes Bier. Ich nahm fast immer ein Bier, denn für 5€ gab es einen halben Liter. Limonade oder CocaCola wurden für 4€ nur 0.25 Liter ausgeschenkt und man soll ja viel Trinken heisst es immer 😉
Bilder, ja Bilder ist so eine Sache. Die sehen fast gleich aus wie gestern, halt Insel, und Meer, aber hier seht selbst:
Nun war finales Packen angesagt. Ja final, das hiess dann auch, dass unsere Ferien zu Ende sind.
Morgen stehen zwei anstrengende Heimreisetage an. Unser Mr. Cab Driver ist auf 08:00 Uhr zum Haus bestellt.
Die Heimreise (50 Stunden)
SPLIT
Das letzte Mal ging es heute um 07:00 aus den Federn. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr standen wir ready und warteten auf Mr Cab Driver. Ja dieser kam dann nicht, er habe verschlafen, weil er gestern viel «arbeiten» musste. Nun gut jeder mag hereininterpretieren in das «arbeiten» was er mag. Wir bestellten dann Mara. Sie war 10 Minuten später da und brachte uns an den Hafen von Korcula. Da unser Schiff erst um 10:00 losfuhr, hatten wir genügend Zeit noch etwas kleine zu essen und eine Limonade, am Morgen schaffe ich einfach noch keinen halben Liter Bier, zu trinken.
Die Überfahrt verlief Tiptop. Drei Stunden später standen wir in Split und mussten jetzt 8 Stunden zu Tode schlagen, bis unser Zug Richtung Zagreb losfuhr. Kaum waren wir angekommen, war mir klar, dass es heute sicher keine Verspätung geben wird. Wie soll es auch, wenn die Zeitgeberin eine Schweizerin ist:
Um die 8 Stunden kleinzukriegen waren Essen, Baden und Städtebummeln angesagt. Auch Split war ein Filmort von Game of Thrones (ihr mögt euch erinnern – Dubrovnik), also gab es auch da GoT-Zeugs. Wir gingen in das wohl kleinste Museum rund um die Serie, schauten uns einige Requisiten an und gingen dann mit einem 10% Gutschein im gegenüberliegenden GoT- Shop einkaufen. Leider war eigentlich immer noch alles zu teuer.
Split ist aber eine schöne Stadt mit vielen sehr engen Gässchen, Bauten aus der Römerzeit und vielen kleinen Shops.
Endlich dann etwas nach 21:00 Uhr fuhr unser Zug nach Zagreb. Bedauerlicherweise hatten wir keinen Liegewagen, sondern einfach ein Sechserabteil zum Sitzen. Es war dann auch entsprechend ungemütlich. Nach ein paar Stunden Fahrt fand ich es so ungemütlich, dass ich Ausschau hielt nach einem leeren oder fast leeren Abteil. Ich wurde dann fündig und setzte mich einfach zu dem einzelnen Mann im Abteil dazu. Ihm schien es egal zu sein, könnte aber auch daran gelegen haben, dass er schlief. Ich konnte mich dann über drei Sitze ausbreiten und konnte immerhin etwas dösen.
ZAGREB
Gefühlt mitten in der Nacht (06:00 Uhr) kamen wir dann in Zagreb an, wie versprochen pünktlich dank der MOBATime (es muss so sein ;-)).
Da noch kein anmächeliges Stübchen offen hatte, liefen wir zu einem nahe gelegenen Park und liefen entweder Runden oder sassen auf einer Parkbank die Zeit ab, bis wir etwas Frühstücken konnten.
Zagreb war aus meiner Sicht sehr sehr anstrengend. Das lag aber definitiv daran, dass ich und auch die meisten Anderen einfach sau müde waren. Der Tag zog sich hin und wir suchten ein angenehmes Plätzchen zum Ausruhen. Im ersten Park wurde bereits emsig gearbeitet. Laubbläser und Rasentrimmer heulten auf und wirbelten heftig Staub auf. Also waren wir auch da rasch mal wieder weg. Es zog uns noch etwas in die Höhe, um Zagreb von oben betrachten zu können. Dort assen wir auch etwas Kleines, typisch Kroatisches, zum Mittagessen und versuchten unser Glück nochmals in einem anderen Park. Gesucht und gefunden. Nach etwa 49 Sekunden waren wir uns alle einig, dass wir hier nicht überleben würden. Mir wurde in dieser Zeit sicherlich bereits einen halben Liter Blut abgezapft und ich wusste nicht mehr, ob ich Fenipic aufrollen oder gleich trinken sollte. Also weiter zurück ins Städtchen. Schlussendlich landeten wir im Park direkt beim Bahnhof und einige von uns konnten dort ein Nickerchen machen.
Als Abschluss ging es nochmals zurück in die Stadt, um etwas zu essen. Somit war unsere Reise quasi abgeschlossen. Es standen nur noch die letzten Zugfahrten (Zagreb – Zürich und dann nach Hause) an.
Wir haben es geschafft. Jede Zugbuchung, Busfahrt, jeder Flug und jede Buchung einer Unterkunft hat funktioniert. Alles verlief reibungslos.
Also sassen wir dann 19:30 im Schlafwagen nach Zürich. Der Wagen war voll mit Schweizern. Es fühlte sich schon fast wie Zuhause an, zumindest verstand man wieder alle, die Dialekte waren über die ganze Schweiz verstreut.
Es wurde dann auch nicht so spät, bis alle mehr oder weniger schliefen. Kurz vor der Schweizer Grenze erwachten die meisten und es kamen die Standardfragen,: «Geits no lang?». «Ja man, mir hei e Stung vrspätig!». Kann passieren.
Plötzlich meldete sich mein Telefon, um mich über einen Einkauf in Innsbruck (Österreich) zu informieren. Innsbruck? Innsbruck! Da war mir klar. Alle sofort die Geldbörse suchen! Eine war weg. Sofort Apps öffnen und alle Karten sperren, die in der verschwundenen Geldbörse waren. Also doch noch! Auf den letzten paar Kilometer ist dann doch noch was schiefgegangen. Bei unseren Zugnachbarn ist auch ein Portemonnaie abhandengekommen. Aber die Verluste waren klein und es belief sich nur um das eine oder andere Portemonnaie. Leider war in unserem Portemonnaie noch eine Halskette mit ein Anhänger und dieser emotionale Verlust musste verarbeitet werden. Es war ein Geschenk 🙁 In Zürich angekommen hiess es dann halt, nebst der Pinkelpause, noch schnell eine Anzeige, gegen Unbekannt, machen.
Der Rest war wie gewohnt oder fast. Kurz vor unserer Enddestination hielt der Zug an und konnte wegen einer technischen Störung nicht weiter fahren. Zumindest funktionierte die Klimaanlage gut und immer. Das musste uns die SBB auch beweisen, indem sie den Zug bis kurz vor den Gefrierpunkt herunterkühlte.
Aber dann, ja dann war es vorbei, noch kurz auf den Bus und dann ab auf das eigene Klo, in die eigene Dusche und dann ins eigene Bett. Es geht nichts über diese drei Faltigkeit!